iTunes AGBs endlich lesbar

Dass viele Apps ziemlich tief in unsere Privatssphäre eindringen hat zwar irgendwie jeder im Hinterkopf, man will aber gar nicht genau darüber nachdenken – sorgt nur für ein schlechtes Gefühl und man kann ja eh nichts dagegen machen.

Als ich zum Beispiel diese Grafik von Infoporn zum ersten Mal gesehen hab, bin ich schnell zurück auf Instagram und hab mir auf Humans of New York die traurigen Lebensgeschichten anderer Menschen durchgelesen.

Die Firmen wissen natürlich, dass niemand das eigentlich will, verpacken das Ganze auch deshalb in ewig langen und stinklangweiligen AGBs bzw. „Terms & Conditions“ und vertrauen darauf, dass die Bequemlichkeit am Ende eh gewinnt.

Dem Problem hat sich der Karrikaturist und Zeichner R. Sikoryak angenommen und veröffentlicht seit 2015 Comics mit den 20.669-wortgewaltigen iTunes Terms & Conditions auf Tumblr. Letzten Monat wurde das ganze schließlich zu einem echten Comicheft verarbeitet.

Dabei ist Steve Jobs der Hauptcharakter, unverkennbar mit runder Brille, schwarzem Rollkragenpullover, kurz rasierten Haaren und Jeans, der jedes Kapitel der T&Cs im Stil eines berühmten Comics darstellt. Und siehe da, wenn Steve Jobs, als Homer Simpson, Snoopy, Garfield und Co., sie Wort für Wort ausspricht werden „Terms & Conditions“ auf einmal lesbar und man bemerkt, dass man zuvor solch unglaublichen Dingen wissenlos zugestimmt hat:

“You also agree that you will not use these products for any purposes prohibited by United States law, including, without limitation, the development, design, manufacture, or production of nuclear, missile, or chemical or biological weapons.”

Und vielleicht ist es Zufall oder nicht, aber seit der Veröffentlichung in Comicform hat Apple seine englischen AGBs überarbeitet und plötzlich waren es nur noch etwa 7000 Wörter. Wenn die AGBs anderer Apps in Comicform folgen fangen wir vielleicht an sie wirklich durchzulesen und hören endlich mit Dingen auf iTunes zum Bau von Nuklearwaffen zu missbrauchen – Und die Unternehmen fangen vielleicht damit an, nur noch auf die Funktionen zu zugreifen, welche die App auch wirklich braucht.

Fürs Erste gibts auf jeden Fall mal ein überaschender Weise unglaublich unterhaltsames Comicheft.

 

 

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