Spieletest: Rise of Kingdoms – Teil 4

So, ich stecke jetzt ca ein Jahr im Spiel und ich muss leider gestehen: Es fängt an, etwas zu nerven. Ihr müsst euch die Situation etwas wie folgt vorstellen:

Alle paar Monate kommt es zu einem KvK (hatte ich schon mal in einem der der vorhergehenden Artikel etwas erläutert). Hier wird es zwar immer mal wieder etwas aufregender, allerdings ist man als „einer wie ich“ dann doch irgendwie nur Zaungast. Was „einer wie ich“ bedeutet? Naja, halt jemand der zwar täglich aktiv ist, aber häufig nicht länger als ein paar Minuten um „das Nötigste“ zu machen. Jemand, der zwar genug Power hat relevant mitzuspielen, der aber – sind wir mal ehrlich – definitiv nicht genug Geld investiert um in Schlachten auf offenem Feld oder bei Angriffe auf relevante Gebäude des Gegners einen Unterschied zu machen. Und jemand, der zwar generell interessiert an dem Spiel ist, aber definitiv nicht genug, um sich über den Kingdom-eigenen Discord Server über die Strategie der nächste Tage auszutauschen, ganz davon zu schweigen dort mitzuwirken.

Wie auch immer, zurück zum Thema: Während dieser KvKs ist die ganze Sache dann schon okay-spannend. Mehr oder weniger zufällig bekomme ich mal mit, dass irgendwo ein Kampf ausbricht und dann kann man schon gut und gerne ein paar Stunden damit verbringen seine Truppen zu koordinieren, mit seiner Stadt über das Schlachtfeld zu teleportieren um irgendwelche marodierenden Gegner zu verfolgen oder seinen Ressourcen nachzuweinen. Abgesehen davon lebt man aber in ständiger Angst, ob man nicht vielleicht doch etwas falsch verstanden hat und das eigene Dorf angegriffen wird, während man halt gerade auf der Arbeit sitzt und nicht spielen kann (bisher zum Glück noch nicht passiert).

Soweit, so gut. Was allerdings wirklich nervt ist die Zeit zwischen den KvKs. Mir ist es jetzt schon 2 mal passiert, dass sich nach einem KvK das Kingdom komplett zerstritten hat und die meisten der Spieler in anderen Kingdoms umgezogen sind. Zurück bleibt gähnende Leere im eigenen Kingdom … und ehrlicherweise einfach nichts zu tun. Klar, man sammelt seine Ressourcen und das Spiel sorgt immer mal wieder für Sonderaufgaben – aber die Wiederholen sich praktisch IMMER und sorgen damit auch nicht unbedingt für mehr Spielspaß. Im Prinzip soll diese Phase wohl dazu dienen, dass sich das Kingdom und die Spieler wieder sammeln, aufbauen und vorbereiten, die meiste Zeit passieren aber meiner Erfahrung nach nur sinnlose Plänkeleien.

Yi Seong-Gye (kurz YSG) gehört zu den wenigen Commandern, die anscheinend tatsächlich von Anfang bis zum (aktuellen) Ende Relevanz behalten.

Kommen wir noch zu einem anderen Thema, das mir mittlerweile etwas sauer aufstößt: Commander. Commander sind ein wenig das Herzstück des Spiels. Zum einen sind sie absolut essenziell für die Kriegsführung, zum anderen genau deswegen auch die Geldquelle für die Spieleentwickler. Das führt dazu, dass alle paar Monate eine (für mich) vollkommen unübersichtlich große Menge Commander in das Spiel geworfen wird – und jedes mal ist wieder ein neuer Commander mit „neuem Meta“ (bedeutet: Die „Beste“ Heldenkombination des aktuellen Spiels) mit dabei. Das bedeutet aber auch, dass die eigenen, liebgewonnen Commander (meist) über die Zeit extrem an Wert verlieren und es ist nunmal sehr teuer und zeitaufwändig neue Commander zu entwickeln. Kurzum: Man muss halt permanent Ressourcen investieren um oben mit dabei zu bleiben. Auch keine Überraschung.

Ihr merkt: Mein Test hier geht gerade durch eine etwas tiefere Talfahrt. Ich habe jetzt ca 150€ in das Spiel gesteckt, was ich für die Spielzeit im Vergleich zu „normalen“ Titeln immer noch für vergleichbar halte. Über den Daumen gepeilt: Spiele das Spiel fast täglich seit Oktober letzten Jahres und bin bei einem Preis von ca. 2 Triple A Titeln für PC / Konsole. Allerdings ist der Spielspaß, den ich Stand jetzt wahrnehme, leider doch deutlich geringer.

Wir werden sehen.

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