RaR 2011 – aber das war’s wert! (Teil 1,3)

Den ersten Teil meines Rock am Ring Aufenthalts nicht gelesen? –> KLICK <–

… also weiter im Text:

Der Samstag begann wie jeder Festivaltag: man wird gegen 8:00 von ca. 3 Musikanlangen geweckt, die gleichzeitig angeschaltet werden. Noch immer in Trance und im Glauben, dass das ja eigentlich nicht sein kann, bleibt man erstmal noch ’ne halbe Stunde liegen bis man einsieht, dass die Allgemeinsituation so auch nicht besser und das Zelt auch langsam viel zu heiß wird. Etwas K.O. schleppt man sich also in seinen Campingstuhl. Im Allgemeinen dauert es ab hier keine halbe Stunde, bis sich auch der Rest der Kameraden mit ähnlich guter Konstitution aus ihren Zelten geschält hat und innerhalb der nächsten halben Stunde hört man auch schon die ersten Bierdosen zischen. Das provisorische Frühstück (Brot + Wurst / Käse) erhellt dann die Gemüter und man fragt sich ob man der eigenen Körperhygiene doch mal ein wenig Unterstützung zukommen lassen sollte. Letztendlich bleibt es aber meist bei einem gut gemeinten Haare waschen unter dem Trinkwasserkanister. Innerhalb des (Vor)Mittags ändert sich diese Szenerie kaum. Mit fortlaufender Zeit wird lediglich das Essen wärmer und fettiger, der Alkohol stärker und die Laune besser (Gründe dafür sind offensichtlich).

Gegen 18:30 ging es dann auf das Festivalgelände. Da wir einen Emo-Core Fan unter uns hatten und der Rest keine Lust hatte sich etwas anderes zu suchen, war unser erstes Ziel die Alternastage mit Bring Me the Horizon. Sagen wir so … es war eine Erfahrung. Ich persönlich bin eher der Meinung, dass Gesang etwas melodisches sein sollte und, so „schwer“ Shout- und Screamtechnik auch sein mag, nicht durch virtuoses Gebrüll (man möge mir diesen Begriff verzeihen) wettgemacht werden kann. Aus diesem Grund war ich von diesem Konzert auch alles andere als angetan.

Im Anschluss trennte sich unsere Gruppe, da die Interessen für den längerfristigen Abend (Korn vs. Coldplay) auseinander gingen. Während also manche versuchten die ersten Reihen vor der Alternastage zu besetzen schlenderten wir in Richtung Centerstage um dort zumindest noch das Ende des Auftritts der Kooks mitzubekommen. Da wir allerdings wirklich nur noch 2,5 Lieder zu gesicht bekamen will ich mir hier kein Urteil über deren Live-Qualitäten erlauben.

Um die Zeit bis zum Beginn von Coldplay rumzubekommen, guckten wir uns dann noch die ersten Minuten von Disturbed an. Nach dem recht eindrucksvollen Video-Intro schafften diese es allerdings, die Erwartungen der bemerkenswert vielen Zuschauer (gemessen an der Menschenmasse die zu diesem Zeitpunkt vor der Stage stand) zu enttäuschen. Der Sound war schlecht abgemischt und zu leise und David Draiman, der Sänger der Band, hatte anscheinend auch nicht seinen besten Tag. Seine Stimme, die Disturbed wohl erst zu dem Erfolg gebracht hat, kam nicht annähernd an das Klangvolumen der Studio Version heran und das mit der Tonsicherheit war auch so eine Sache … . Dementsprechend viel es uns nicht besonders schwer zeitnah die Bühne zu wechseln.

Trotz der immensen Zuschauermenge die schon vor der Centerstage auf den Auftritt von Coldplay wartete, schafften wir es, uns noch einen guten Platz ca.10 Meter hinter dem zweiten Wellenbrecher zu sicher. – Um den folgenden Ausbruch von Euphorie besser bewerten zu können, will ich an dieser Stelle einwerfen, dass ich eigentlich kein besonders großer Colplay Fan bin. Weder die Musik noch die Charaktere der Band haben mich in der Vergangenheit besonders angesprochen und ich tat sie eher als „Radioband“ ab. – Umso erstaunter war ich, als Coldplay dann zu meinem Highlight des Festivals wurden. Die Show war vom Feinsten und reichte von Feuerwerk über eine der besten Lasershows die ich je gesehen habe, bis hin zu komischen, bunten Papiervögeln die über der Menge fallen gelassen wurden (OK .. das war echt mega kitschig … ). Dazu schafften es Chris Martin & Co. die Stimmung der Menge trotz des einsetzenden Platzregens oben zu halten, so dass sogar nachdem schon mehrere Blitze den Himmel hinter der Bühne beleuchtet hatten, die wenigsten einen sicheren Unterstand suchten weil der Refrain von Viva La Vida mitgesungen werden wollte. Ich kann mich nur wiederholen: es war einfach wirklich gut!

Nachdem Coldplay dann auch die Zugabe gekonnt nach Hause gefahren hatte, ging es mit dem Gewitter allerdings erst richtig los. Die meisten suchten Unterschlupf in den Boxen, während manche in Todesverachtung versuchten ihr Zelt auf dem Campingplatz vor dem drohenden Unglück zu bewahren. Nachdem das gröbste überstanden war, machten auch wir uns, bis auf die Haut durchnässt, auf dem „Heim“weg. Am Zeltplatz angekommen sah eigentlich alles halb so schlimm aus. Eins von zwei Zelten war noch bewohnbar, Pavillon und Stühle waren noch mehr oder weniger an ihrem Platz. Lediglich unsere Nachbarn (nicht die, mit denen wir uns angefreundet hatten) mussten vorzeitig die Segel streichen und reisten vorzeitig ab.

Ich habe keine Ahnung wo jetzt schon wieder der ganze Text herkommt den ich hier getippt habe aber da mich gerade auch wieder die Lust verlässt und das wohl auch wirklich reicht gibt es den letzten Teil morgen. In diesem Sinne …

.. just my 2 cents ..

(This post is dedicated to Jannis K., Christian L., Jan H.)

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