Tutorial: betrunken sein. Oder: Des Trunkenbolds Checkbuch …

Im folgenden beziehe ich mich auf eine total fiktive Person die ich weder kenne noch mit meiner eigenen Person identifiziere! Zusätzlich ist zu sagen, dass der Trunkenbold sich alleine natürllich anders verhält wie im Beisein anderer Trunkenbolde. Da müsste man noch Themen wie Beispielsweise „nachts Eier backen“ behandeln.

Das Checkbuch des Trunkenbolds kann man wohl getrost gegen Ende einer Feier beginnen lassen und zwar an dem Moment an dem er beim Trinken des letzten Schlucks Bier merkt, dass das wohl besser sein letztes sein sollte um nicht weitere Biere auf zu kurze Zeit in sich zu behalten. Der übermüßige Konsum versetzt den Trunkenbold in einen Zustand in dem er zwar noch fähig ist simple kognitive Leistungen zu erbringen, diese aber lieber umgehen würde. Antrainierte Automatismen wirken hier wahre Wunder. Der Trunkenbold fängt also an seine Checkliste abzuarbeiten. Da er seine Wertgegenstände wie Handy, Schlüssel, Portemonait und nicht zuletzt Bezahlkarte immer in den gleichen Taschen aufbewahrt ist das Vorhandensein dieser mit einem schnellen abtasten der eigenen Hose kontrolliert. Jetzt ist man an dem ersten etwas kniffligeren Punkt angelangt, der Trunkenbold muss sich an den Moment erinnern an dem er das Lokal betrat und vor allem ob er damals eine Jacke an der Garderobe abgab. Falls dies der Fall gewesen sein sollte muss der Trunkenbold im schlimmsten Fall (bzw. im Falle extremer Alkoholauswirkungen) auf die Kompetenz der Angestellten vertrauen weil er meist nicht mehr in der Lage ist alleine zu prüfen ob die Jacke die ihm angereicht wird auch wirklich die seine ist.

Hat er diese Herausforderung gemeistert wird meist noch der nächstbeste Schnellimbiss des Vertrauens angesteuert. Das weniger aus dem Grund wirklichen Hungers (meist rebeliert der Magen sogar im Gedanken zeitnaher Essensaufnahme) sondern mehr wegen der Lust und dem Appetit den er, noch im Konsumrausch, verspürt. Nun, gerüstet mit etwas Essbarem, macht der Trunkenbold sich auf den Heimweg. Diesen kann ich getrost überspringen da der Trunkenbold seinen Heimweg mehr in einem Zustand der Trance abläuft, als noch wirklich über seinen Weg nachzudenken. Der komplexeste Teil des Abends beginnt etwa 10 – 20 Meter vor der Haustür des Trunkenbolds. Hier erwacht er seinem komatösen Zustand und beginnt das vor ihm liegende zu planen. Das erste Hinderniss ist zugleich auch eines der schwierigsten. Die Haustür. Den Prozess des Aufschließens kann man in zwei Phasen gliedern.

1.: Die den-richtigen-Schlüssel-finden Phase
Diese Phase ist von Trunkenbold zu Trunkenbold sehr unterschieldich lang. Sie hängt von der Menge der Schlüssel und der Art und Weise der Aufbewahrung ab. Hier ist es immer ratsam Schlüssel in unterschiedlichen Formen und/oder Farben zu haben damit man diese besser unterscheiden kann.
2.: Die das-Schlüsselloch-finden Phase
Eine meist sehr diffizile Aufgabe. Hier trennt sich den Spreu vom Weizen der Trunkenbolde. Der Anfänger-Trunkenbold stochert mit dem Schlüssel so lang drauf los bis er schließlich die Mitte des nun total zerkratzten Türschlosses trifft. Der etwas geübtere tastet sich erst mit dem Finger vor um das Schlüsselloch zu finden um dann mit dem Schlüssel zielgenau zuzustechen (…).
Innerhalb der Wohnung darf man auch noch nichts überhasten. Der Bettgang muss wohlüberlegt sein! Während er die Nachtplanung durchdenkt kann der Trunkenbold schon einmal mit dem Ausziehprozess beginnen. Für die Nacht sind folgende Fragen wichtig:
  • Muss ich noch mal aufs Klo?
  • Habe ich genug Wasser in greifbarer Nähe?
  • Fenster offen und frische Luft oder geschlossen und Ruhe?
Nichts ist ärgerlicher als wenn sich in der Nacht heraussteltt, dass hier irgendwo falsch entschieden wurde! Sind diese Punkte abgehakt kann der Trunkenbold sich nun endlich in Ruhe zu Bett begeben. In diesem Sinne …
.. just my 2 cents ..

3 comments

  1. Pingback: Such und Find! #1 | lofter.de Blog

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