Dass mich Spiele begeistern, sollte eigentlich keinen Leser dieses Blogs mehr überraschen. Und auch, wenn vornehmlich Videospiele Thema dieses Blogs waren liegt darauf tatsächlich gar nicht mal mein ausschließlicher Fokus.
Ich bin mit Brettspielen aufgewachsen – wir waren eine klassische “Das Spiel des Jahres liegt jedes Jahr unter dem Weihnachtsbaum”-Familie. Entsprechend gewillt war bzw bin ich mich mit Spielsystemen auseinanderzusetzen, durch Regelwerk zu quälen und auch das ein oder andere von Kritikern gefeierte Spiel als Schwachsinn abzutun – manchmal eventuell auch, weil ich schlicht nicht gut darin war ;).
In der späteren Jugend ersetzten aber mehr und mehr PC-Spiele die Offline-Alternativen. Mehr Action, mehr Story, mehr Vielfalt und der soziale Aspekt wurde erst mit LAN Parties und später mit diversen Multiplayer Spielen (insbesondere namentlich Counter Strike und World of Warcraft) kompensiert. Und bevor jetzt die ersten Pädagogen mit “Das ist aber nicht das Gleiche!!11einself” aus dem Gebüsch springen: Ja, es ist nicht das Gleiche – aber halt eben auch geil. Beruhigt euch.
Mit den Jahren (#AlterMannTalk) kam aber auch die Lust am “klassischen” Spielen wieder und egal wo es mich hin verschlagen hat, fand ich schnell Gleichgesinnte (aka. “Spielgefährten”, weil das ab 12 Jahren ein zu selten genutzter Begriff ist mMn), die für gemeinsame Spieleabende oÄ zu motivieren waren. Und auch wenn die Spiele immer komplexer wurden, eines konnten sie den Videospielen leider dann doch nie nachempfinden: Das Gefühl eine Geschichte zu erleben – sei sie noch so gescrippted.
An dieser gab es dann vor mittlerweile gut zwei Jahren einen Augenöffner-Moment für mich, als ein guter Freund zu einem Treffen seine Regelbücher von D&D mitschleppte. Klingt erstmal etwas weird, im Nachhinein gibt ihm der Erfolg seines Vorhabens aber irgendwie recht. Tatsächlich kannte ich D&D zu diesem Zeitpunkt schon ganz grob. Als Kinder hatte der ein oder andere Kumpel schonmal damit zu tun und wir setzten uns meist ohne einen Funken Regelkenntnis hin, würfelten was das Zeug hielt und dachten uns halb gute Geschichten aus. So wirklich verstanden, was dahinter steckt, hatte ich allerdings nie.
Aber mal von vorne und für die, denen D&D bzw. Dungeons & Dragons gar nichts sagt:
D&D in aller Kürze erklärt:
D&D ist ein Rollenspiel, bei dem Spieler nur mit Papier und Stift (daher kommt auch der Name des Spielegenres: “Pen and Paper”) ein zu 100% frei erfundenes Abenteuer erleben können, das von einem der Spieler, dem Spielleiter, erdacht und geleitet wird. Dabei versetzen sich die Spieler in die Rolle eines Charakters der im Vorfeld des Abenteuers auf Basis eines Regelwerks erstellt wurde. Der Charakter besitzt Fähigkeiten und Attribute, die bestimmen, was er besonders gut oder schlecht kann. Das Spiel funktioniert letztlich so, dass der Spielleiter Situationen bildhaft beschreibt, die Spieler ihm wiederum beschreiben, was sie in der Situation tun wollen, auf der Basis der Spielleiter anschließend entscheidet mit welcher ihrer Fähigkeiten sie diesen Plan umsetzen können. Auf diese Fähigkeit würfeln die Spieler dann meist mit einem 20seitigen Würfel. Das Ergebnis verrechnet mit den Eigenschaften des Charakter bestimmt dann, ob der Plan aufgeht, oder nicht.
Puh. Das klingt alles dann doch etwas sehr verrückt oder? Hier vielleicht etwas besser, wenn auch ausführlicher erklärt von den großartigen Damen und Herren von VOX:
So. Verstanden? Gar nicht so schwer, oder? Und vor allem super cool!
Das Ganze hat mich jedenfalls so in seinen Bann gezogen, dass ich mich Hals über Kopf in dieses Hobby gestürzt habe. Bedeutet konkret: Freundeskreise begeistert, Spielrunden organisiert, Bücher gekauft, digitale Bücher gekauft, irgendwelche Abos für diverse Portale abgeschlossen, mehr (digitale) Bücher gekauft und noch mehr (digitale) Bücher gekauft. Klar, man könnte auch mit weit weniger Materialien auskommen, aber D&D bietet einem auch eine wunderbare Möglichkeit seine Übermotivation auszuleben. Also nehmt euch nicht unbedingt ein Beispiel an mir.
Eine Sache lässt sich bei D&D allerdings wirklich nicht so ganz gut wegdiskutieren: Wenn man das Spiel vollumfänglich verstehen will, muss man sich schon zumindest ein bisschen mit Regelwerken auseinandersetzen wollen. Coole Regelwerke, aber eben Regelwerke. Und wie jeder engagierte Fan von komplexeren Spielen weiß: Es ist nicht immer ganz einfach Freunde für solche Spiele zu begeistern.
Also, was macht man, wenn man eigentlich mit jedem den man kennt D&D spielen will, aber niemand Bock auf Regelbücher hat? Richtig, man gründet einen Podcast. Kein Spaß. In einer Nacht und Nebel Aktion habe ich – in bester Marketer Manier – einige Seiten mit einem Podcast-Konzept zusammengeschrieben. Das Ziel: Auf möglichst unterhaltsame Art und Weise einer unbedarften aber interessierten Zielgruppe das Spielsystem näher bringen, bzw. einfach auch andere an dem eigenen Lernprozess teilnehmen zu lassen. Glücklicherweise ließ sich auch Kumpel Christian schnell von der Idee begeistern und so war unser Podcast “Road to D&D” geboren.
Tatsächlich zählen wir mittlerweile auch schon einige Folgen und sind extrem happy, wie sich das Ganze entwickelt: Wir haben nach wie vor Spaß daran Folgen aufzunehmen und tatsächlich scheint es Leute zu interessieren – zumindest wenn wir unseren Statistiken Glauben schenken können.
Entsprechend: Wenn ihr ebenfalls interessiert an D&D seid, oder euch dieser Post hier zumindest neugierig gemacht hat, was es mit diesem Thema auf sich hat, dann hört euch mal rein, bzw. guckt auf einem unserer Social Media Profile vorbei: