2030 sind Computer so intelligent wie ein menschliches Gehirn
Klingt wie die gewagte These eines Verschwörungstheoretikers, oder? Dann ließe sich diese Aussage abtun, wir verdrängen die Bilder von umherwandernden Cyborgs und gehen wieder in aller Ruhe unserem Leben nach.
Die Krux and der Sache ist allerdings, dass die These von Raymond Kurzweil stammt, der seines Zeichens Leiter der technischen Abteilung bei Google ist. Achja, und erfand auch den Kurzweil-Synthesizer, aber das nur für’s Protokoll.
Kurzweils These begründet sich auf der bisherigen Entwicklung von Computern und Technologie im Allgemeinen, ausgehend von der möglichen Anzahl von Kalkulationen pro Sekunde. Setzt sich die Geschwindigkeit der Entwicklung fort, erreicht diese Anzahl die der möglichen Berechnungen bereits 2020 das Niveau des Gehirns einer Maus, 2030 könnte bereits das Rechenvolumen eines menschlichen Gehirns erreicht werden und 2050 das von gesammelt allen menschlichen Gehirnen. Und ab diesem Zeitpunkt fängt die ganz Sache an, interessant zu werden.
Wie wird sich das Selbstbild der Menschen entwickeln, wenn sie sich tagtäglich Maschinen gegenüber sehen, die sie vollends ersetzen können und weitaus intelligenter sind als ein menschliches Individuum? Natürlich könnte man jetzt wieder das „Maschinen können niemals so empfinden, wie es Menschen tun; niemals lieben. Mimimimi.“ aber (und ich habe noch nie verstanden, warum das noch nie bei Terminator & Co. deutlich gemacht wurde) letztlich bedeutet „intelligenter“ im Sinne von mehr Berechnungen pro Sekunde halt auch, dass jedwede gedankliche Leistung schneller durchgeführt werden kann. Jede. Ohne Ausnahme. Da Gefühle ebenfalls Produkte unseres Gehirns sind (jeder, der jetzt denkt „nein, das sind Dinge unserer Seele“: Bitte verlasse dieses Blog sofort), macht die Schnelligkeit der diesbezüglichen Berechnungen hier doch nicht Halt. Maschinen könnten schneller empfinden. Mehr empfinden.
Die einzige Hürde dabei ist, dass es Maschinen entweder beigebracht werden muss oder sie die Fähigkeit zur Selbstreflexion erlangen.
Die große Frage ist dabei: Schaffen wir es, das große Potential der künstlichen Intelligenz zu unserem Vorteil zu nutzen? Aus medizinischer Sicht öffnet der technologische Fortschritt natürlich Türen, von denen man nie zu Träumen gewagt hat. Dies ist wohl ein gutes Beispiel dafür:
Auf dieses Thema bin ich übrigens über einen Post auf defanzy gestoßen. Ist einen Klick wert. Peter Thiel (u.a. Gründer von Paypal) hat sich in seinem Buch „Zero To One“ dazu geäußert. Ebenfalls auf defanzy nachzulesen.