(Kurzer Disclaimer: Es folgen evtl. etwas unappetitliche Bilder)
Einer meiner ersten Trips führte mich in aller Frühe auf die örtlichen Fischmärkte. Nach einer kurzen Fahrt per TukTuk bot sich der Fahrer – wenig überraschend – als Fremdenführer an, was sich allerdings tatsächlich als sehr cool herausstellte. Nicht nur kannte er sich vor Ort aus (definitiv nützlicher Skill als Fahrer), sondern kannte auch die meisten der Händler des Marktes, die sich bereitwillig dazu bereit erklärten mir den „heißen Scheiß“ (aka, frisch gefangene Hummer oÄ) zu zeigen.
Definitiv ein extrem eindrucksvoller Trip – allerdings nicht nur im positiven Sinne. Neben riesigen Thunfischen und Marlins (korrekter Plural?) gab es auch Haie … und eben auch Haiflossen. Auf meine Nachfrage, ob es diesbezüglich irgendwelche (rechtlichen) Vorbehalte gäbe, reagierten alle tatsächlich mit vollkommenem Unverständnis à la „Warum sollte man das verbieten?!“.
Dass Finning einer der brutalsten und unwürdigsten Methoden ist, Tiere zu jagen, sollte hinlänglich bekannt sein. Ganz zu schweigen davon, dass Haie als Knorpelfische eine ziemlich ineffiziente Nahrungsquelle abgeben. Tatsächlich ist Finning in vielen Ländern der Region, z.B. den nahegelegenen Malediven bereits verboten – nichtsdestotrotz werden Vergehen diesbezüglich nicht verfolgt, weswegen es wohl wenig verwunderlich ist, dass lokal ansässige Kleinfischer nichts von derlei Rechtsprechungen wissen. Ehrlicherweise würde es sie aber wahrscheinlich auch nicht interessieren, da der Verdienst durch Haifischflossen weit über dem durchschnittlichen Verdienst der Fischer liegt. Und da –wie in einem anderen Artikel beschrieben– gerade aktuell Armut ein großes Problem ist, würde ich auch nicht davon ausgehen, dass Rechtsprechungen hier einen maßgeblichen Effekt nach sich ziehen würden.
Neben dem „normalen“ Fischmarkt inklusive Live-Fischauktion, in die ich gestolpert bin, besuchte ich auch noch den separaten Trockenfischmarkt. Da Kühlung nach wie vor keine Selbstverständlichkeit in Sri Lanka ist, sind viele immer noch auf andere Methoden der Haltbarkeitsmachung angewiesen. Dieser Teil des Marktes ist also zentraler Bestandteil – und außerdem deutlich größer. Ehrlicher Weise ist es wie ein Feld von Fisch. Definitiv … beeindruckend …
Fazit: Die Fischmärkte von Negombo sind definitiv eine Empfehlung, wenn man in der Nähe untergekommen ist. Gerade die Fischauktionen sind ziemlich beeindruckend, ohnehin wie … sagen wir „pragmatisch“ hier mit den Mengen an Fisch umgegangen wird. Allerdings definitiv nichts für zartbesaitete. Außerdem ist es (für Europäer) generell eher etwas zum Angucken und weniger zum Einkaufen. Wie auf den Bildern zu sehen ist, sind die Hygienestandards definitiv nicht vergleichbar und würden für untrainierte Mägen wohl das Aus bedeuten.
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