Heute veröffentlichte das Handelsblatt (welches ich bis dato sehr schätzte) einen Gastbeitrag des CDU-Bundestagsabgeordneter Ansgar Heveling mit dem Titel „Netzgemeinde, ihr werdet den Kampf verlieren!“. Wenn man sowas liest, geht man ja erst einmal davon aus, dass es sich dabei um eine ironische Überschrift handelt, welche hauptsächlich darauf abzielt, durch gezielte Provokation Leser zu gewinnen. Aber weit gefehlt! Herr Heveling (ich werde ihn im Folgenden nur noch „Heve“ nennen, weil das kürzer und lustiger ist) ließ sich auf zwei Seiten über seine (positive) Meinung zu SOPA und PIPA aus (näheres dazu findest du -> hier <- ) und pisste sogar noch Wikipedia und Google ans Bein, in dem er ihre Demonstrations-Methoden als „Hybris“ betitelte. Ferner denunzierte Heve die Piratenpartei als egoistische möchtegern-Ratgeber die nur darauf bedacht seien „zusammenzuraffen, was sie von anderen kriegen können“. Den kompletten Artikel gibt es (noch) beim Handelsblatt zu lesen :).
Erfahrungsgemäß könnte man ja damit rechnen, dass ein solcher Kommentar ein paar Wellen schlägt, nicht so aber unser lieber Heve. So twitterte die halbe Welt wenige Stunden später Benutzername sowie Passwort seiner Website „http://www.ansgar-heveling.de“ und es häuften sich diverse recht merkwürdige Meldungen und Links auf der Website des Abgeordneten. Dabei sollte man doch im Zeitalter von Sicherheitsnormen und Co. wissen, dass Benutzername: Nachname / Passwort: Vorname keine geeignete Kombination zur Websiten-Sicherung darstellt! Da die Website mittlerweile vom Netz gegangen ist, muss ich auf Screenshots von Herrn Lauer (Pirat im Abgeordnetenhaus in Berlin) zurückgreifen. Seht selbst:
(Man beachte auch, dass Heve keinerlei Impressum oder Ähnliches auf seiner Seite hat. Böser Heve!)
Wie schon beschrieben, ist die Seite im Moment leider nicht erreichbar. Die letzten Meldungen die ich dort noch lesen konnte waren allerdings recht amüsant und handelten davon was für ein schlechter Mensch Heve doch sei und dass er aus der CDU austritt. Ich gehe mal auf Spurensuche ob ich irgendwo ein paar Screenshots auftreiben kann. Der Spaß wird dann nachgeliefert ;). In diesem Sinne …
.. just my 2 cents ..
EDIT 1: Mittlerweile gibt es überall Reaktionen auf die Hirngespinste von Heve. Wohl um sich ein wenig vom Veröffentlichten zu distanzieren und den faux pas (den Unterstelle ich nämlich wenn man so etwas veröffentlicht!) wieder wett zu machen, weist das Handelsblatt auf die Folgen des Kommentares hin. Auch Markus Beckedahl, wegen seiner Tätigkeit auf netzpolitik.org wohl einer der bekanntesten Blogger, schließt sich der allgemeinen Entrüstung über den „Gastkommentar“ an. In seinem Post „Die Büttenrede des Ansgar Heveling zur Netzpolitik“ fasst er noch einmal die Klassiker aus dem Kommentar zusammen. Dort habe ich auch einen weiteren Screenshot aufgetrieben der den „Ich trete aus.“ Post zeigt (der (leider) auch Fake ist). Ansehen und gut finden!
Passend zum Thema „Büttenrede“ gibt es auch noch eine vertonte Version von Metrolaut. Wirklich hörenswert! :)
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