Spieletest: Rise of Kingdoms – Teil 5

Nachdem ja mein letzter Artikel zu diesem Spieletest / Experiment / Versuch schon etwas … sagen wir „desillusioniert“ war, hat sich das Ganze nun noch etwas mehr in eine Abwärtsspirale bewegt.

Okay, zugegeben, dieser Artikel wird wahrscheinlich auch nicht 100% objektiv. Der Grund: Es ist passiert. Ich wurde „genullt“. Das ist quasi das Vernichten eines Spielers – aber natürlich wäre es nicht zweckmäßig für ein Spiel, das über die Spielzeit der Spieler Geld verdient, wenn Spieler einfach „zerstört“ werden können. Also wie kann man sich dieses „Worst Case Szenario“ von Rise of Kingdoms vorstellen?!

Euer Armee ist der verwundbare Punkt eurer Stadt.

Getting Zeroed – Wie läuft der Tod von Rise of Kingdoms?

Ganz kurzer Kontext: Relativ „zügig“ wir reden da wahrscheinlich von nem halben Jahr oder so (kann mich nicht mehr 100% erinnern), hat man die Gebäude seiner Stadt ausgebaut und noch ein paar weitere Monate später sind auch die letzten Entwicklungen durch. Da die Gesamtpunkte eines Spielers aus dem Status seiner Entwicklungen + Ausbaustufen der Gebäude + Armeestärke besteht (ja, da kommen noch ein paar Punkte durch die Commander und Equipment dazu, aber das vernachlässige ich jetzt mal), bedeutet das also, dass nach vollenden von Entwicklung und Gebäuden nur noch die Armee der punktetreibende Faktor ist. Und eben diese Armee ist es, die dem „Nullen“ zum Opfer fällt.

Wichtig zu wissen: Angriffe anderer Spieler können nämlich nicht eure Gebäude zerstören – aber einen Großteil der Armee. Wenn ihr also unaufmerksam seid und ihr Opfer eines koordinierten Angriffs von Feinden werdet, werden eure Armeen zerstört und sobald euer Hospital voll ist, sterben eure Truppen unwiederbringlich. Und wenn man dann (wie ich) nichts böses ahnend einige Stunden später online kommt, findet man seine Stadt zwar mehr oder minder unversehrt wieder, aber auf einmal hat der eigene Account 20 Millionen Punkte weniger. Kacke. Ziemlich doll kacke sogar. Achja, und zusätzlich können eure Ressourcen geplündert werden. Aber ehrlicherweise ist das nicht so frustrierend – im ersten Moment.

Also was tun, wenn man so dumm war und sich hat nullen lassen?! Natürlich hat Rise of Kingdoms eine Lösung für das Problem. Nein, nicht wie ihr jetzt wahrscheinlich denkt: Echtgeld. Naja, erstmal nicht. Ihr kriegt nämlich Beschleunigungen, damit ihr wieder anfangen könnt zügig eine Armee aufzubauen. Aber jetzt kommt der frostige Faktor: Ihr habt ja keine Ressourcen mehr für den Spaß. Und damit kommen wir nämlich wieder zu dem Punkt: Ressourcen könnt ihr mit Echtgeld kaufen. Got it?

Mir ist das Ganze jetzt vor einigen Wochen passiert und ich auch, wenn ich davor noch ein paar amüsante Stunden mit dem Spiel hatte, wird das wohl nun tatsächlich das Ende dieses Tests sein. Auf der einen Seite ist genullt zu werden jetzt nicht unbedingt ein Ereignis, dass besonders selten eintritt und man sollte da auch in gewisser Weise mit rechnen, allerdings kann ich selbst weder die Muße aufbringen, noch bin ich bereit die Zeit zu investieren, um wieder einen relevanten Account aufzubauen. Ergo, wird das der letzte Spieletest werden.

RoK gibt euch zu bestimmten Meilensteinen immer mal wieder echt ganz interessante Statistiken aus.

Fazit

Insgesamt ist nun über einen Zeitraum von ca 1,5 Jahren ungefähr 170€ in das Spiel geflossen. Eine Menge Geld – und ein Äquivalent von ca drei Vollversionen von Spielen würde ich sagen. Mein großes Problem dabei: Während man bei Vollversionen mehr Geld bezahlt und dafür (meist) neue Inhalte bekommt, ist es bei Spielen wie Rise of Kingdoms so, dass man quasi Geld dafür bezahlt um im Spiel bleiben zu dürfen. Sozusagen eine Art Abomodell, ohne es als ein solches aussehen zu lassen.

Entsprechend würde ich gern noch einen anderen Vergleich anstellen: gucken wir uns doch mal tatsächlich eine Nutzenrechnung gegen tatsächliche Abo Services an. Hätte ich nämlich über die gleiche Zeit zB Netflix bezahlt, hätte ich sogar noch deutlich mehr gezahlt als die 170€. Aber auch hier geht natürlich der Punkt nicht an RoK, denn die Menge an Content und Unterhaltungsdauer auf Netflix ist natürlich ungleich höher, qualitativ besser und vielseitiger als das Mobile Game.

Natürlich, das System erlaubt jedem auch RoK zu spielen ohne einen einzigen Euro auszugeben, aber spielt dann tatsächlich mit? Meines Erachtens nicht. Klar, irgendwann ist man auch ohne Geld in der Lage seinen Commander ausgebaut zu haben und eine Armee auszubilden. Die Armee wird aber immer hinter einer relevanten Größe hinterherlaufen und die Commander sehr wahrscheinlich immer etwas veraltet im Vergleich zur aktuellen Meta sein. Ihr bleibt also ein Sidekick des Spiels.

Also: Lasst die Finger von RoK und spielen dieser Art. Die Kostenfallen funktionieren und die Rewards die man dafür bekommt reichen nicht wirklich aus, damit ihr „gut“ werden könnt. Und wenn wir schon von „gut werden“ reden: Ja, es gibt ein paar Fähigkeiten, in denen man als Spieler besser oder schlechter als andere sein kann, letztlich ist aber der mit dem höheren Invest, der bessere Spieler. „Pay to win“ ist halt eben genau das, was es ist.

Natürlich ist das alles keine Überraschung. Es war auch nicht Ziel meines Tests Pay to win Spiele als etwas darzustellen, was sie nicht sind. Aber die immense Anzahl der Spieler an diesen Spielen und die Tatsache, dass diese Spiele ja auch nicht komplett trivial sind, hat mich dennoch neugierig gemacht. Erfahrung gemacht. Abgehakt. Werde ich wohl nie wieder machen.

In diesem Sinne…

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