Der Juli war mal wieder einer der heftigeren Monate. Klausuren und vor allem der Einstellungstest bei der Lufthansa hätten ihn zu „meinem“ Monat werden lassen können. Erst einmal muss man natürlich sagen, dass es ziemlich suboptimal war, dass der Einstellungstest genau in die Klausurenphase der Uni gefallen ist und sich damit die Lernziele gegenseitig kannibalisiert haben aber ich war zu diesem Zeitpunkt so auf den Test fixiert, dass ich diesen auch nicht mehr nach hinten verlegen wollte. Definitiv ein Fehler!
Und so kam er dann … der Lufthansa Einstellungstest. An sich begann es auch gar nicht so schlecht. Die Wahrnehmungstests, von denen man während des Tests einige meistern muss, liefen dank guter Vorbereitung zufriedenstellend und, verglichen mit den anderen Teilnehmern, überdurchschnittlich. Als dann allerdings die Technik- und vor allem Matheaufgaben kamen, merkte ich schnell, dass meine Vorbereitungen doch zu einseitig war und die ganze Sache recht eng werden würde. Und so war es dann auch. Keine drei Tage später lag der gefürchtete Standard-Briefumschlag im Briefkasten und ich hatte meine Chance, eine Ausbildung bei der Lufthansa antreten zu können, verspielt. Die Absage kam auch pünktlich am Vortag der ersten Klausur, was natürlich die Motivation für den anstehenden Testmarathon nicht unbedingt förderte.
Die erste Klausur kam und trotz einer überraschend optimistischen Einstellung im Vorhinein, wurde ich binnen weniger Sekunden nach Testbeginn schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich weiß nicht, wie man so zielgerichtet an den Themen einer Klausur vorbeilernen kann, wie ich es getan habe. Die langfristige Motivation litt also weiter, und die schweren Klausuren, mit so wohlklingenden Namen wie „Rechnungswesen“ und „Softwaretechnik“, sollten erst noch kommen.
Die erste der beiden Klausuren (Rechnungswesen) lief dabei sogar noch recht gut. Glücklicherweise hatte ich in einer Lerngruppe (an dieser Stelle Grüße an A. Schneider) am Tag vor der Klausur noch eine Übung besprochen, welche dann fast „eins zu eins“ in der Klausur abgefragt wurde. Glück gehabt. Die Tatsache, dass die Note dann trotzdem nur eine 3,0 wurde, kam daher für mich auch dementsprechend überraschend.
Der Hammer, Softwaretechnik, versprach auch nicht wirklich besser zu werden. Wie in jedem Studiengang gibt es natürlich auch in meinem sogenannte „Siebfächer“, in denen die Spreu vom Weizen getrennt wird. Diese Klausur darf sich in diesem Genre einordnen. Und auch hier verließ ich den Raum mit merkwürdig-optimistischen Gefühl. Als dann allerdings die Rundmail mit den Noten kam war klar: ich war Spreu (wie 2/3 der Teilnehmer auch).
Jetzt befinde ich mich also in den vermeintlich wohlverdienten Semesterferien, gebeutelt von den Resultaten meiner Leistungen, und blicke ehrfurchtsvoll auf die Daten der Nachtermine. Schöne Scheiße! Es dauert wohl noch ein wenig bis ich irgendwann mal einen Monat den meinen nennen kann. In diesem Sinne …
.. just my 2 cents ..