Gin – Eine Ode an den Alkohol

(Bildquelle: Mr. T in DC)

Leider muss sich Alkohol ja immer (und ja, teilweise auch zurecht) mit dem Vorwurf der Massendroge auseinandersetzen. Vor allem Spirituosenhersteller genießen eher eine Menge Kritik als den gebührenden Respekt gegenüber ihrer Kunstform. Dabei unterscheiden sich die Qualitätsstufen einer Spirituose kaum von denen eines Bieres oder sogar eines Weins. Ok, ich würde nicht so weit gehen, den 4,99 Korn im Aldi als Kunst in der Flasche zu bezeichnen, aber der recht verbreitete Whiskey Liebhaber wird mir wohl zustimmen, dass ein guter Whiskey eine Form von Kunst darstellt.

Nun muss ich leider gestehen, dass mir Whiskey nicht die Kehle runtergeht. Ich wünschte es wäre anders, aber ich kann den Whiskey Geschmack einfach nicht ausstehen. Egal ob pur, mit Cola als Longdrink oder in einem Cocktail, der whiskeytypische Torf Geschmack kommt halt immer durch. Und es ist nicht so, als ob ich nicht versucht hätte, mich damit zu befassen. Von Billigprodukten angefangen, über Standard Sorten wie Jim Beam oder Jack Daniels, bis hin zu teureren >25€ Whiskeys die alle mit „Glen … “ anfingen, empfand ich alles mehr oder weniger schlimm.

Irgendwann gab ich dann den Versuch auf mich in das Genre „hineinzuschmecken“ und suchte nach einer Alternative. Nach einigen fruchtlosen Versuchen mit Rum und Wodka (das ist auch entweder Regen oder Traufe -.- ) kam mir dann endlich die Erleuchtung. Gin!

Als aufgesetzte Spirituose (heißt: der Alkohol wird aus stärkehaltiger Substanz gebrannt und dann mit der gewünschten Substanz Ziehen gelassen) ist Gin zwar ein Schnaps, der sich nicht mit der Brennvirtuosität eines Whiskeys messen kann, allerdings macht die Vielfalt an möglichen Geschmacksnuancen dieses „Manko“ wieder wett. Das Einzige was es nämlich per Definition benötigt um einen Schnaps zu einem Gin werden zu lassen ist Wacholder. Zusätzlich kann man die Spirituose dann nach mit Kräutern, Früchten und allerlei anderem Kram versetzen – der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.

Warum ich überhaupt Spirituosentrinker sein will? Naja, zum einen wegen der schon beschriebenen Virtuosität, die in dieser unterschätzten Kunstform liegt und der ich damit gerne Tribut zollen würde, zum anderen wegen des Stils. Ich finde es einfach stilvoller abends mit einem Glas Eiswürfel, Zitronenscheibe und Gin auf dem Sofa zu sitzen als den Tag mit einer Flasche Bier ausklingen zu lassen (obwohl zweiteres auch definitiv etwas für sich hat!!!).

Wer sich auch mal ein wenig mit diesem durchaus probierenswerten Getränk auseinandersetzen will, dem kann ich zum Einstieg Tanqueray empfehlen. Der ist eigentlich in jedem gut sortierten Supermarkt zu bekommen und ist sozusagen das Bitburger unter den Gin Sorten. Solide in der Qualität und der Preis ist mit ca. 18€ auch akzeptabel.

Also einfach mal probieren und Spirituosen als vollwertiges Getränk ansehen und nicht als Mittel zum Zweck um sich den Kopf zuhauen zu können! In diesem Sinne …

.. just my 2 cents ..

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