Koblenz schwitzt – über Vorhöllen und Flüssigkleber

Gefühlte 472895 Grad im Schatten und ich stehe in langer Hose, schweißnass an der Bushaltestelle. Prinzipiell ist die schlechte Qualität der Gesamtsituation zwar auf eigene Dummheit zurückzuführen, dieser lächerliche Fakt hält mich allerdings nicht davon ab, die anderen Menschen, die mit mir an der Bushaltestelle der Uni Koblenz schwitzen, mit vorwurfsvollen Blicken zu strafen! Als Reaktion ernte ich allerdings nur ihren gehässigen ich-bin-ein-besserer-Mensch-weil-ich-heute-morgen-den-Wetterbericht-geguckt-und-mich-dementsprechend-angezogen-habe Gesichtsausdruck, dem ich nichts mehr zu erwidern weis. Als wäre das nicht genug radelt ein Freund mit wehender rot-blonder Surfermähne und vom Fahrtwind sichtlich erfrischt an dem Martyrium des Schweißes, dessen Teil ich bin, vorüber, nicht ohne den tiefen, schweißnassen Dekolletés der Studentinnen des ein oder anderen Blickes zu würdigen (an dieser Stelle: schöne Grüße an A. Schneider).

Der Bus (oder wie ich ihn nenne: die outgesourcete Vorhölle) ließ dann auch noch auf sich warten, aber in Anbetracht der Menschenmasse, die sich in der Zwischenzeit an der Bushaltestelle angesammelt hatte, hielt sich die Vorfreude auf eventuellen Fahrtwind im Bus ohnehin eher in Grenzen. Schließlich im Bus angekommen, suchte sich der zwei Meter große, schlacksige aber trotzdem exzessiv schwitzende Nerd natürlich souverän den Stehplatz neben mir aus, was mich in die eindrucksvolle Lage versetzte ca. 20 Minuten die Aromen seiner Ausdünstungen analysieren zu können. Zusätzlich nahm mein Schweiß langsam die Charakteristiken von Flüssigkleber an und verband, langsam aber sicher, meine Jeans mit Beinen und Arsch. Definitiv unangenehm!

Aus der Vorhölle entkommen empfing mich der Hausflur mit wohliger Kühle (Gott wohnt bei solchem Wetter definitiv auch in einem Altbau!). Schon auf den letzten Stufen knöpfte ich mir die Jeans auf um mich dieser in den heimischen Gefilden schnellstmöglich entledigen zu können. Zum Glück waren die Eltern meiner Mitbewohnerin nicht all zu aufmerksam als ich die Wohnung betrat, so dass ich genug Zeit hatte meine Hose wieder hochzuziehen. Spontane Besuche sind scheiße! In diesem Sinne …

.. just my 2 cents ..

(Bildquelle)

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